„Pardon wird nicht gegeben“ – Über den Protest einer Abiturklasse in der DDR und eine Diktatur ohne Gnade

Dietrich Garstka flüchtete mit seiner Abitur-Klasse während der Jahreswende 1956/57 aus der damaligen DDR nach dem Ungarn-Aufstand 1956  in den Westen. In Zwingenberg untergebracht, legte die Klasse in Bensheim ein Jahr später das Abitur ab. Wir laden Sie herzlich ein, die Erinnerungen von Dietrich Garstka beim 15. Diwan-Gespräch am Dienstag, dem 12. November 2013 um 19.30 Uhr in der Bibliothek des Goethe-Gymnasiums aus erster Hand zu hören und eigene Fragen zu stellen. 

1956 protestiert eine gesamte Abiturklasse in Storkow (Mark Brandenburg) gegen die gewaltsame Niederschlagung des Ungarnaufstandes. Sie führt Schweigeminuten durch. Ein Akt des politischen Ungehorsams der von den Staatsorganen nicht einfach hingenommen wird. Sie nehmen die Spur auf, wollen wissen, wer der Anstifter ist. Die Klasse verrät ihn nicht. Verhöre, Drohungen, Lockungen helfen nicht. Die Klasse hält zusammen. Sogar der Volksbildungsminister kommt in die Klasse. Doch auch er kann sie nicht spalten. Er droht mit Verweis von der Schule. Weil die Klasse sich nicht beugt, wird sie geschlossen von der Schule verwiesen. Entschlossen flüchten die Schüler nach West-Berlin. In Bensheim gehen sie wieder in die Schule und machen dort 1958 ihr Abitur.

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