Einblicke in die Gewerkschaftsarbeit

Umgeben von Wegbegleitern aus der Schulzeit und dem neuen Schulleiter fühlte sich Christiane Benner sichtlich wohl.

Der Besuch von Christiane Benner am Goethe-Gymnasium war etwas Besonderes, das spürte man schon bei der Ankunft der zweiten Vorsitzenden der IG Metall. Im kleinen Kreis begrüßten ehemalige Wegbegleiter aus der Schulzeit die Vize-Chefin der mächtigsten Gewerkschaft der Welt – und sie freute sich sichtlich, altbekannte Gesichter zu sehen. Der Grund ihres Besuches war ein Vortrag im Rahmen der Diwan-Reihe des Fördervereins. Im kleinen Kreis und in der angenehmen Atmosphäre in der Bibliothek berichtete Christiane Benner über die Aufgaben und die Herausforderungen der IG Metall in der heutigen, von Digitalisierung und Globalisierung geprägten Arbeitswelt.

Doch wie kommt man überhaupt zu einem Engagement in der Gewerkschaft? Ganz klar für die ehemalige Goethe Schülerin: Maßgeblichen Anteil daran hatte ihr früherer Lehrer, Heinz Löffler. Er war es schließlich, der in ihrem Gemeinschaftskundekurs einen Film über die Arbeitskämpfe der IG Metall für die 35 Stunden Woche zeigte und mit dem sie im Unterricht die Vor- und Nachteile diskutierte. Als sie nach dem Studium eine Ausbildung begann, engagierte sie sich schon nach kurzer Zeit in der Vertretung der Auszubildenden und wurde eine der jüngsten Betriebsrätinnen. Über ein Stipendium studierte sie später in Deutschland und den USA, um dann ihr ganzes Engagement in die Gwerkschaftsarbeit zu investieren.

Heute sieht sie die Aufgaben der Gewerkschaften auf verschiedenen Ebenen: Eine davon ist für sie die Integration der Migranten in die Arbeitswelt als Voraussetzung für eine Entspannung in der Gesellschaft. Aber auch die gerechte Entlohnung der Arbeit für Crowdworker oder die Aktualisierung der Ausbildungsinhalte in den Berufen der Metallindustrie zählen zu ihren persönlichen Zielen. Immer im Blick muss auch die Gewerkschaft dabei die Veränderung der Wirtschaft haben. Hier führte sie als Beispiel die Elektromobilität an. Sie zählt zu den großen Herausforderungen, da ein Elektromotor nur ein Fünftel der Teile benötigt wie ein vergleichbarer Verbrennungsmotor. Ein Verhältnis, das die Metallbranche drastisch verändern wird.

Eines wurde in ihren Ausführungen deutlich: Christiane Benner lebt für diese Aufgaben und empfindet sie als Berufung. Geduldig und engagiert beantwortete sie sämtliche Fragen der Zuhörerinnen und Zuhörer, wollte mehr erfahren, wie die Schülerinnen und Schüler ihre Zukunft sehen und wie sie diese beurteilen. Für alle Anwesenden war der Vortrag kurzweilig, aufschlussreich und anregend. So gab es anschließend bei leckeren Häppchen aus dem Goeki und einem Glas Saft oder Wein noch einiges zu bereden. An dieser Stelle sagen wir nochmal ganz herzlichen Dank an die Referentin!

 

Schreibe einen Kommentar