Wer etwas geleistet hat, soll auch dafür belohnt werden. So jedenfalls sehen wir das im Fall unserer jungen Kunstschaffenden der Video AG. Die Filme „RomKom – Land in Sicht“ (Video-AG) und „Summer 1982 – Beute gegen Burger“ (Mediengestaltung E-Phase) sollten bei der 60. „Werkstatt der jungen Filmszene“ in Wiesbaden / Naurod vorgestellt werden, doch nur eine Unterkunft mit Verpflegung wurde vom Veranstalter zur Verfüpgung gestellt. Der Förderverein ermöglichte es, dass mehrere Teilnehmende vor Ort sein konnten.
Am Pfingstwochenende (6.-9. Juni) reisten Emma, Hannah, Marie und Merlind (Klassen 6 und 7), Lucia und Elie (Q2) sowie AG- und Kursleiter Herr Brückler nach Wiesbaden. Sie besuchten die vom Bundesverband Jugend & Film veranstaltete Werkstatt im Wilhelm-Kempf-Haus. Das älteste hessische Nachwuchsfestival besticht durch Atmosphäre, Gemeinschaftsgeist und die Möglichkeit für einen intensiven Austausch mit jungen Filmschaffenden aus ganz Deutschland. Der Verzicht auf Preise und einen Wettbewerbsgeist zahlt sich aus: Die Teilnehmenden betrachten einander nicht als Konkurrenz, sondern gehen unvoreingenommen in den Dialog zu den häufig sozialkritischen Filmbeiträgen. Neben hervorragend moderierten Diskussionen gab es Workshops zu Stop Motion, Trickpuppenbau, KI für Film, Regie und vieles mehr. Die Goethe-Filme waren aus rund 400 Einsendungen für das aus etwa 70 Filmen bestehende Programm ausgewählt worden.
Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen haben sich bei dieser Veranstaltung sehr wohl gefühlt. Sie besuchten mehrere Filmblöcke, beteiligten sich an den Diskussionen, nahmen auch in den Pausen Kontakt zu den anderen Filmschaffenden auf. Sie machten aber auch Pausen vom Filmprogramm und nutzten die Angebote im Tagungshaus im Grünen und in der unmittelbaren Umgebung. Die Mädchen aus der Video-AG produzierten sogar einen kurzen Film, bei dem sie andere Werkstatt-Besucher:innen als Statisten einbunden. Alle Teilnehmenden besuchten auch einen der angebotenen Workshops.
Das Filmprogramm zeichnet sich bei der Werkstatt durch einen hohen Anteil an sozialkritischen Themen aus, die auch durchaus schwierig sein können (Rassismus, häusliche Gewalt), aber die einfühlsame Moderation schuf stets einen sicheren Raum für jeglichen Austausch, und das Filmprogramm hatte geeignete Alterseinstufungen und Trigger-Warnungen, wodurch es möglich war, bei nicht altersgemäßen Filmen mit problematischen Themen die Vorführung zu verlassen. Die Werkstatt ist und bleibt das beste Filmfestival seiner Art. Ich werte den Besuch als vollen Erfolg, und dem stimmen auch die Kinder und Jugendlichen aus meinen Filmteams zu.
(Thomas Brückler)